Use the following persistent identifier: http://nrs.harvard.edu/urn-3:hul.ebook:CHS_LordA.Epic_Singers_and_Oral_Tradition.1991.
13. Central Asiatic and Balkan Epic*
Return Songs
Bride Capture and Rescue Songs
Catalogues in Central Asiatic and Balkan Slavic Epic
The Hero and His Horse
Horses and Horse Culture
Schwere Tage stehen dem Jungling jetzt bevor.
Seht den Helden Rawšan-Chan,
Kraftvoll geht er in den Pferdestall. {225|226}
5 Die Liebe ist Bek Rawšan ins Herz gedrungen,
Sein Kragen ist nass von den Tränen, die ihm aus den Augen fliessen.
Seht jetzt den Helden Bek Rawšan,
Kraftvoll geht er zum Pferd.
Schaut jetzt auf Rawšan, das unerfahrene Kind;
10 Es möge dem jungen Knaben kein Unglück zustossen.
Betrachtet den Helden Bek Rawšan,
Er fuhrt Džijranquš ins Freie.
Er glaubt, dass die vergängliche Welt vergehen wird,
Ein kleines Kind spricht vielerei.
15 Er führt Džijranquš ins Freie,
Nimmt ihn und bindet ihn an einem Holzpflock fest.
Jetzt füllen sich dem Kind beide Augen mit Tränen,
Der Jüngling entblösst das geflügelte Ross.
Den Sattelgurt und die Decke des schnellfüssigen Pferds knüpft er auf.
20 Über die Ohren zieht er die goldbestickte Pferdedecke.
Der Gärtner pflückt die reine Rose des Gartens;
Die Helden bahnen sich an schweren Tagen eine Bahn.
Den Sattelgurt und die Decke des schnellfüssigen Pferds knüpft er auf.
Er nimmt geschwind von oben die Pferdedecke weg.
25 Die Gläubigen setzen ihr Vertrauen nicht allein in das Leben;
Rot färbt sich im Tod der Glaubenszeuge in seinem Blut.
Mit einem Besen aus Rosenholz, einem Striegel aus Gold in der Hand
Scheuert er den Körper von Džijran.
Wer fern der Heimat reitet, erduldet Leid;
30 Der Jigit, der den Renner bestiegen hat, vollbringt Heldentaten.
Bek Rawšan legt dem Pferd auf die Kruppe
Die weiche, dicke Schabracke aus reiner Seide.
Weit von der Heimat blicken die Beks durchs Fernrohr.
Die Meister betätigen die Axt, die Klinge.
35 Auf das Pferd legt Bek Rawšan,
Wirft geschwind die samtene Schabracke. {226|227}
In seinem Tun zeigt Bek Rawšan Standhaftigkeit,
Als Lieblingskind aufgewachsen, fehlt es ihm nicht an Starrköpfigkeit.
Betrachtete jetzt den Helden Bek Rawšan-Chan,
40 Auf die Schabracke legt er den Sattelgurt.
Auf Čambii schlägt Bek Rawšan das Herz in der Brust,
Seht jetzt, wie er von dem Helden Awaz gekränkt wurde.
Schaut den Herrn Bek Rawšan an,
Er legt die Schabracke aus Biberpelz auf.
45 Die Mullas lesen das ‘i’ und das ‘a’,
Die Meister betätigen die Axt, das Beil.
Auf den Falken legt Bek Rawšan
Den goldenen Sattelbogen, den silbernen Sattel. [28]
After the assembly has decided to send Meho on a mission to Buda, Meho returns home, and eventually his father has this wonderful steed prepared for his son’s journey. The following description of the trappings as they are placed on Meho ‘s horse merits comparison with that of the caparisoning of Rawšan’s horse Džijranquš quoted earlier:
The passage concludes with the following:
Quoll der Rauch, und beim Laufen blitzte
Aus seinem Maul und seinen Nüstern Feuer. [33]
From the four hoofs of the light gray horse that she was riding
Welled forth smoke, and as it ran there flashed
Fire from its mouth and nostrils.
The Nurture of Horses
“I čuva’ mi kanali dorata! | “Take care of my hennaed chestnut horse! |
Hran’te konja u mračne podrume, | Feed him in the dark stable, |
Hel ja hoću peše na nogama!” | For I am going on foot!” |
“A sedi l’ mi dorat u podrume? | “Is my horse in the stable? |
Da ga njesu čete zajagmili?” | Raiders have not taken him?” |
“A sedi ti dorat u podrume; | “Your horse is in the stable; |
Hranu konja, bolje bit’ ne more. | They feed your horse, it could not be better. |
Te se dora hasi učinijo. | The horse has become wild. |
Ne da nikom sebe prilaziti; | He lets no one approach him; |
Zubom griže, čivtetima bije. | He bites and kicks. |
Na čustek je na noge četiri; | His four feet are hobbled; |
Na čusteke veljiki sinđiri. | Great chains are in the hobbles. |
Zapučili halke za jaslima. | They have attached the chains to the stalls. |
Sam prilazi Huso kahveđija, | Only Huso the steward approaches, |
Te timari konja Đulićeva, | And grooms Đulić’s horse, |
I tura mu zobi i sijena. | And gives him barley and hay. |
Donosi mu vodu na nogama. | He brings him water as he stands. |
Mlaku vodu sve daju doratu, | They give tepid water to the horse, |
Da se ne bi dorat ištetijo, | That he might not become ill, |
Ištetijo, pa se požegao; | Become ill, and catch cold; |
Od studene požegnut’ se more.” | One can catch cold from a chill.” |
“A sedi lj’ mi dorat u podrumu; | “Is my horse in the stable? |
Sedi lj’ dorat u toplom podrumu? | Is my horse in the warm stable? |
Hranu lj’ dora konja mojega, | Do they feed my horse? |
A goru lj’ mu četiri svijeće? | Do four candles burn for him? |
Sve mu goru danjem i po noći, | Burn day and night, |
Ka’ što ga je Đulić naučijo?” | As Đulić taught him to expect?” {232|233} |
There is here, of course, a contradiction to the concept of keeping a horse in the darkness! As other passages show, however, it is the light of the sun or moon that must be avoided; perhaps candle light, or, as we shall see shortly, the light of torches, did not count. At any rate, Radovan replies to the newly arrived prisoner (lines 72-78):
“Sedi dorat u topla podruma; | “Your horse is in the warm stable. |
Hranu konja, bolje bit’ ne more. | They feed the horse, it could not be better. |
Tek se dorat hasi učinijo. | The horse has become wild. |
Niti daje kome prilaziti; | He lets no one approach him. |
Na čusteku na noge četiri, | His four feet are hobbled. |
Zubom griže, čiftetima bije. | He bites and kicks. |
Ne da nikom, Đulić, prilaziti.” | He lets no one approach him, Đulić!” |
Practice and Performance of Balkan and Central Asiatic Epic
Appendix 1
Alpamyš
Bamsi Beyrek of the Grey Horse
The Captivity of Janković Stojan
Marko Kraljević and Mina of Kostur
The Captivity of Dulić Ibrahim
Appendix 2
Continuation of Song 5 in Rawšan
50 In seine verliebten Narzissenaugen waren die Tränen gestiegen.
Zwei Steigbügel, beide aus Gold,
Poliert, bringt er an beiden Seiten an.
Die Mähne des Džijranquš, sein Schweif sind fein.
Über die Taten des Helden begeistern sich alle.
55 Ein Verlangen nach Ehre beseelt den jungen Helden Rawšan,
Fest zieht er den Sattelgurt aus feiner Seide.
Perlengleich sind die Zähne einer Schönheit.
Er geht auf die Suche nach der schönen Zulchumar.
Er wirft auf den Pferderücken, breitet aus
60 Die wertvolle, mit goldenen Fransen verzierte Pferdedecke.
Die Nachtigall ist mit dem Paradiesgarten befreundet.
Der Tod möge zugrunde gehen! Wer wäre dann noch betrübt?
Die Decke, die Bek Rawšan aufgelegt hatte,
Reicht Džijran bis zu den Fesseln.
65 Das Tier schmückt er vom Kopf bis zu den Fesseln,
Das vom Pir gesegnete Fohlen, jünger als drei Jahre alt.
An dem Schweif des Pferdes befestigt Bek Rawšan
Einen zwölfmal gefalteten Schwanzriemen aus Nashornleder.
Eine jede Zierkugel ist grösser als ein Tarkaš.
70 Das Tier macht beim Passgang keinen Fehler.
Wenn er ‘Hü!’ sagt, lässt er den geflügelten Vogel los. {243|244}
An die Flanke legt Bek Rawšan dem Pferd
Die bis zu den Hufen reichended čaġatajischen Zügel.
Betrachtet das Tun des Rawšan-Bek—
75 Sein Kragen ist nass von den Tränen, die ihm aus den Augen quellen—:
Wie er einen goldenen Brustlatz an die Brust heftet,
Einen Halsschmuck Džijran an seinem langen Hals befestigt,
Einen Zaum mit vierzig Zierkugeln ihm über den Kopf wirft.
Das Pferd des Bek beisst in ein stählernes Mundstück,
80 In Rot gekleidet strahlt es wie eine Rose.
Den schlangenzüngigen, blitzgleichen Chandžar
Bindet er sich, um Ehre zu erlangen, an die schmale Hüfte.
Betrachtet den Chan, den Recken Rawšan,
Er strebt nach dem Land Širwan.
85 Rawšan steigt Džijranquš auf die Kruppe,
Furcht verbreitet der Jigit zu seiner Rechten und zu seiner Linken.
Vom Volk seines Vaters, den Taka-Jawmit,
Strebt er, seht, zu Širwans Volk.
Betrachtet den Jagdfalken Čambils,
90 Es besteigt der Jigit das Pferd Džijranquš.
Er macht weinen seinen Vater, den Helden Hasan,
Blut macht er weinen die schöne Chan Dalli,
Rawšan strebt nach dem Land Širwan.
Seht den Sohn Hasans,
95 Den unerfahrenen Liebling Chan Dallis.
Im Nu steigt der Jigit aufs Pferd,
Er spornt sein Ross an und verlässt den Hof:
Das Land Čambii macht er zum Trauerhaus. {244|245}
Footnotes